Whippets gehören, genau wie ihre etwas bekannteren Verwandten, die Greyhounds und die Afghanen, zur FCI-Gruppe X, den Windhunden. In den letzten Jahren haben sich Whippets nicht zuletzt aufgrund ihres erstklassigen Charakters, des bezaubernden Wesens und ihrer außerordentlichen Gesundheit und Langlebigkeit immer mehr als Familienhund verbreitet. Doch wie sehen die Ursprünge dieser großartigen Hunderasse aus?
Wie der deutlich größere Greyhound hat auch der Whippet seinen Ursprung auf den Britischen Inseln. Züchterisch geht der gerade mal kniehohe Whippet hauptsächlich auf eine Kreuzung der Rassen Greyhound und verschiedener Terrierarten zurück.
Zu Zeiten des Hochadels war die Haltung der edlen Greyhounds ausschließlich dem Adel vorbehalten, so dass die einfache Bevölkerung und auch der niedere Landadel einen Windhund für die Jagd (oder besser für die Wilderei) „erschuf“, der sowohl klein als auch wendig war.
Damit war der damalige Vorläufer der Whippets vor allem dafür geeignet in den Wäldern des Hochadels kleines Wild wie Hasen und Kaninchen zu erbeuten und bei Bedarf schnell im Rucksack seines Besitzers zu verschwinden. Dass Whippets darüber hinaus im Haus äußerst ruhig sind (es gibt kaum einen Whippet, der, wie andere Hunde ähnlicher Größe, zum Kläffen neigt) ergänzte den Einsatz als Wildererhund hervorragend.
Den Bemühungen einiger kleinerer englischer Landadeliger ist es zu verdanken, dass der Whippet in seiner heutigen Form als Rasse vorhanden ist, trafen sie doch die ersten Bemühungen, eine einheitliche Zuchtrichtung zu verfolgen. Hierbei spielte damals wie heute vor allem die Zucht eines leistungsfähigen, gesunden, zähen und willigen Hundes eine übergeordnete Rolle.
Erst 1891, lange nach der Zeit, zu der Whippets als jagender Ernährer für ganze Familien gezüchtet wurden, legte man den ersten Rassestandard fest, der bis auf wenige Änderungen bis heute Bestand hat.
Der Name der Rasse geht auf die englischen Worte Whip = Peitsche und Pet = Haustier zurück und bezieht sich auf den langen, dünnen Schwanz des Whippets, der sehr wohl die Wirkung einer Peitsche haben kann, wenn man vom Schwanz eines in voller „Fahrt“ vorbei rennenden Whippets zum Beispiel am Bein „erwischt“ wird.
Bedauerlicherweise ist im Laufe der Jahre der rauhaarige Whippet verschwunden, so dass heute nur noch Whippets mit glattem, eng anliegenden Fell dem Standard gerecht und damit gezüchtet werden.
Seit einigen Jahrzehnten gibt es immer wieder Versuche, langhaarige Whippets, inzwischen auch unter dem Namen „Silken Windsprite“ bekannt, zu züchten und diese als Rasse anerkennen zu lassen. Bei diesen handelt es sich jedoch um eine ganz neue „Rasse“, nicht um ein Rückzüchten zu den ursprünglichen Rauhaar-Whippets. Diese hatten kein langes, sondern tatsächlich echtes Rauhaar, ähnlich wie Rauhaardackel oder rauhaarige Foxterrier.