Der alte Hund auf seiner Decke
Trübes Auge, matter Blick.
Nichts da, was Lebensgeister wecke
Nur Hoffnung, Herrchen kehrt zurück.
Vor Stunden ist er aus gegangen,
Seit Ewigkeiten ist er fort
Der Hund voll Sorgen und voll Bangen
Starrt leer an stets den gleichen Ort.
Kein Schlaf, kein Zwinkern soll ihn stören,
Kein Schnarchen, nicht der kleinste Laut,
Denn die Rückkehr muss er hören,
Den alten Ohren schwerlich traut.
So liegt er stumm und still seit Stunden,
Als plötzlich Leben wird geweckt.
Sein Herr hat eben, unumwunden,
Den Schlüssel in das Schloss gesteckt.
Da springt er auf, der alte Recke,
Sein Herr ist endlich wieder da
Nach hinten fliegt die Kuscheldecke
Er wedelt fröhlich – wunderbar!
„Ich habe Dich doch nicht vergessen,
Fünf Minuten, maximal…!“
„Als würd‘ ich Hund Minuten messen,
Bin ich allein, ist es mir Qual.“
K. Imle 2011