Kaum hat man als Hundehalter auch nur angefangen, sich über die steigenden Temperaturen zu freuen, schon kriechen sie auch schon wieder auf Gräsern und Büschen: Zecken, in manchen Gebieten auch Holzbock genannt. Alle Zecken gehören zur Gattung der Spinnentiere, haben also 8 Beine und es gibt etwa 850 Arten, die alle eines gemeinsam haben: den unfassbar großen Igitt-Faktor und ihre Gefahr, Krankheiten zu übertragen. Hierbei spielt (nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen) vor allem die Früherkennung eine große Rolle.
Ein genereller Rat zum Anfang:
Suchen Sie Ihren Hund – und auch sich selbst – nach einem Spaziergang immer nach Zecken ab. Dabei sollten Sie vor allem die verdeckten Stellen wie unter den Achseln, zwischen den Hinterläufen, um und in den Ohren, unter dem Schwanz und in allen anderen Hautfalten absuchen. Halter von kurzhaarigen und faltenarmen Rassen haben’s hier deutlich leichter, keine Frage. Bei sehr langhaarigen Rassen mit extrem dickem Fell könnte in zeckenreichen Gebieten sogar eine „Kurzhaarfrisur“ Sinn machen.
Gefahr 1: Borrelliose
Das Wichtigste zuerst: je früher man eine Zecke nach dem Biß entdeckt und entfernt, desto besser. Verschiedene wissenschaftliche Quellen gehen davon aus, dass die Erreger der gefürchteten Borrelliose erst mindestens 12 Stunden nach dem Biss der Zecke von dieser in den Wirtskörper, also das gebissene Tier oder den Menschen, abgeben. Wird die Zecke vorher entdeckt und entfernt, so verringert sich die Gefahr der Ansteckung mit dieser schrecklichen und nur schwer zu behandelnden Krankheit.
Verringert heißt jedoch nicht, dass wenn die Zecke früher entdeckt und entfernt wird die Gefahr der Ansteckung gänzlich auszuschließen ist. Deshalb sollten Sie, auch wenn die Zecke noch sehr klein ist, die Stelle nach Entfernung des Schädlings desinfizieren und in den kommenden Tagen beobachten.
Tipp: um die Stelle, an der die Zecke saß, im Fell wieder zu finden einen kleinen Büschel Fell abschneiden und eventuell einen Kreis um die Zeckenbiss-Stelle mit Kugelschreiber auf die Haut malen. So findet man das Gebiet nachher besser wieder und kann sicher stellen, dass sich keine sogenannte Wanderröte ausbildet.
Die Wanderröte ist das erste Anzeichen für eine Infektion mit Borrellien. Vom Zeckenbiss aus breitet sich ein deutlicher roter Rand immer weiter nach außen hin aus. Es kann sich dabei sowohl um einen Ring als auch um eine rote Fläche handeln. Sollten Sie eine solche Rötung entdecken, so gehen Sie mit Ihrem Tier bitte SOFORT zum Tierarzt.
Ihr Liebling bekommt dann ein Breitbandantibiotikum, das gegen die Borrellien wirkt. Da Borrellien allerdings sehr „fiese kleine Mist-Dinger“ sind ist ein schneller Behandlungsbeginn unbedingt nötig um die Heilungschancen so groß wie möglich zu halten. Oder, ganz ungeschönt ausgedrückt: Wenn Sie zu lange warten wird Ihr Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit sterben oder irreparable Schäden (Behinderung, Blindheit und ähnliches) zurück behalten. Also zögern Sie nicht und gehen Sie im Zweifelsfalle lieber einmal zu oft zum Tierarzt.