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Der erste Hund – Teil 2: Rassehund

Nur um vorweg ein Mißverständnis aufzuklären: Die Unterteilung in diesem Teil der Beitragsreihe ist eigentlich rein willkürlich, denn:

Hund ist Hund.

Und trotzdem sollte man sich gut überlegen, aus welcher „Quelle“ ein zukünftiger langjähriger Begleiter stammt. Nicht aus gesellschaftlichem Kalkül oder aus Egoismus. Es geht vielmehr um die Bedürfnisse von Mensch und Tier, die je nach Herkunft doch sehr unterschiedlich sein können.

Ein Rassehund besitzt große Vorteile. Möchte man meinen.

Tatsächlich ist ein Rassehund kein so klar definiertes „Produkt“ wie das so mancher Züchter gerne darstellen möchte. Einen Rassehund zu erwerben heisst nicht, einen Hund mit exakt vordefinierten Eigenschaften zu erhalten. Es heiss nur, dass je nach vorgegebener Zuchtdefinition gewisse Eigenschaften in Körperbau, Optik und Verhalten als Zuchtziel definiert waren.

Labrador

Typisches Beispiel für einen Rassehund: der Labrador

Was Züchter, Halter und Ringrichter aus diesem Ziel seit Beginn der jeweiligen Rasse gemacht haben, ist teilweise sehr unterschiedlich. Man denke hierbei an die immer wieder auftretenden Phänomene von massenweise in die Linien eingebrachten Herz-, Gelenk- oder Rückenerkrankungen. Wer kennt keinen deutschen Schäferhund mit Hüftproblemen? Wer keinen Dackel mit Rückenproblemen?

Bitte verstehen Sie das nicht falsch: Hier soll nicht gegen Rassehunde argumentiert werden. Es soll aufmerksam gemacht werden. Wenn Sie eine bestimmte Rasse im Auge haben, informieren Sie sich:

– Ist es eine „In“ Rasse? Ist vielleicht im Namen der „Masse“ reichlich mit Hunden gezüchtet worden, die dafür nicht ideal waren?

– Ist es eine Rasse, deren Optik sich in den letzten Jahren aufgrund eines Schönheitsideals deutlich verändert hat? Das führt nicht selten zu Problemen.

Selbst wenn Sie die Rasse näher beleuchtet haben und sie eher vom unproblematischen Schlag ist, vielleicht weil sie eben keinen „Modehund“ beinhaltet, vielleicht weil die Zuchtverbände bei ihr ihrer Verpflichtung wirklich nachgekommen sind, sollten Sie sich trotzdem über einiges im Klaren sein:

– Eine Rasse gibt nur einen Rahmen vor. Es ist weder garantiert, dass der Hund exakt dem beschriebenen Naturell entspricht, noch ist garantiert, dass er die üblichen Eigenschaften wirklich alles besitzt.

– Die verschiedenen Rassen besitzen enorme Unterschiede an die Haltung. Auch werden Hunde unterschiedlicher Rassen unterschiedlich alt. Es gibt Rassen, bei denen Sie Glück haben werden, wenn Ihr Hund 7 oder 8 Jahre alt wird. Es gibt andere Rassen, bei denen 13 oder 14 Jahre keine Seltenheit sind.

Um einen ersten Eindruck von dem zu erhalten, was „Ihre“ Rasse an Eigenschaften hat – besser: haben sollte – nutzen Sie einfach eine beliebige Suchmaschine nach dem Begriff „Rassestandard“ oder „Zuchtziel“ in Verbindung mit dem Namen der Hunderasse.

Generell kann man sagen, dass gezüchtete Hunde keine „Vorgeschichte“ haben, auch wenn das bei manchen (selten!) Züchtern nicht ausschließen kann.

Wenn Sie einen Rassehund erwerben wollen, sprechen Sie nicht nur mit dem Züchter. Sprechen Sie mit Haltern. Wenn Sie einen Hund der Rasse sehen, fahren Sie rechts ran, sprechen Sie den Halter an. Kaum ein Hundehalter wird einem Interessentan an „seinem“ Hund die Auskunft verweigern. Die Regel ist, dass man Probleme haben wird im Gespräch zu einem Ende zu kommen 🙂

Nächster Teil: 3. Der Mischlingshund