Die Diskussion über das Für und Wider von Halsband und Geschirr am Hund ist vermutlich so alt wie die zivilisierte Hundehaltung selbst.
Auf der einen Seite erlebt man oft fast religiöse Standpunkte bei den Vertretern der „Geschirre sind das Einzig Wahre“ Fraktion…
… auf der anderen Seite werden Geschirre eben oft als überflüssiges, kompliziertes Zubehör betrachtet.
Aber was stimmt denn nun?
Wie so oft kann man nicht einfach laut „Schwarz“ oder „Weiß“ rufen, es kommt eben darauf an:
Brave Hunde…
… die sich bemühen, ihrem Mensch keine Last zu sein, die brav bei Fuß laufen und nie in die Leine springen, können buchstäblich jedes Halsband und jedes Geschirr tragen.
Hier kann man sich getrost zurück lehnen und dem Hund ein Halsband gönnen, das ihn schmückt – und voll und ganz dem persönlichen Geschmack entspricht.
Kein Problem: Ein extra schmales Halsband, leicht und sehr elegant.
Beispiel:
Lebhafte Hunde…
… die sich meist ganz verträglich benehmen, aber gerne auch mal in die Leine springen – wenn sie es für nötig halten.
Hunde dieser Art sollten auf jeden Fall ein Halsband erhalten, das sie vor Verletzungen schützt.
Grundvoraussetzung hierfür ist:
– Ein stabiles Halsband, das genug Zug aushält. Das beste Halsband nutzt nicht viel, wenn es unter Belastung kaputt geht. Ein gutes Beispiel hierfür:
– Ein Halsband, dessen Breite mindestens die Breite des Nasenschwamms des Hundes ausmacht. Diese Breite überbrückt genug Fläche am Hals des Hundes um die Belastung immer auf mehr als einen Halswirbel zu verteilen. Für große Hunde können hierbei auch breitere Halsbänder mit 40 oder 50mm Breite sinnvoll sein:
Hunde, die zeigen wo’s langgeht…
…sollten auf jeden Fall ein Halsband oder ein Geschirr für ihre Bedürfnisse erhalten.
Stark ziehende Hunde, die oft in die Leine springen und dabei wenig Rücksicht auf ihre eigene Gesundheit nehmen, sollten im Regelfall mit einem Geschirr versorgt werden.
Mit einer Ausnahme: Es gibt Hunde, die den gesteigerten Komfort eines Geschirrs zum Anlaß nehmen, sich erst so richtig ins Zeug zu legen. Im Interesse der Gesundheit des Menschen sollte man sich hier evtl. überlegen trotz des größeren Zerr-Komforts eines Geschirrs beim Halsband zu bleiben.
Geschirre gibt es es in unzähligen Ausführungen. Die klassische Geschirr kann beispielsweise mit Fleece unterfüttert werden:
Auch sind Unterfütterungen mit Neopren möglich. Bei Neopren sollte indes immer darauf geachtet werden, dass der Hersteller qualitativ hochwertige Materialien mit Stoffbezug verwendet. Sonst kann der Geruch des Discount Produkts einem den Spaß ebenso schnell kaputt machen wie das vom nicht durch Stoff geschonten und schnell lädierten Fells.
Die gängige Praxis, „Ausbrechern“ ein Windhundgeschirr anzuziehen funktioniert nur, wenn der Hund auch die entsprechende Physiognomie besitzt. Auf Anfrage ist hier ein ausbruchssicheres Spezialgeschirr erhältlich:
Die Sonderfälle
– Will man partout ein Leder-Produkt am Hund haben, findet aber nur Nylon Produkte gibt es hierfür aufwändig gefertigte, wunderschöne Leder Geschirre mit und ohne Nylonkern. Diese Produkte halten ein Leben lang:
oder mit Nylonkern:
– Wasserratten sollten unbedingt ein schnell trocknendes Halsband haben, das auch bequem sitzt. Leider ist im Nicht-Leder-Bereich die Auswahl meist sehr begrenzt. Ein Sonderfall ist dieses Halsband:
– Hunde mit speziellen Anforderungen benötigen unter Umständen ein Halsband, das sie an ihre Unarten erinnert. DAS NATÜRLICH OHNE IHNEN SCHMERZEN ZU BEREITEN ODER IHNEN SCHADEN ZUZUFÜGEN.
Geht gar nicht: Halsbänder mit Metallzacken, die sich in den Hals eingraben.
Geht ohne Leiden: Halsbänder mit begrenzter Würgefunktion (Gurt mit Stopp) oder Halsbänder mit Martingale Verschluß… aber auch hierfür gibt’s bald einen ausführlichen Artikel…
Ein Wort zum Schluß, hierfür gibt’s bald einen gesonderten Artikel: Es kann – vor allem bei Hunden mit Freiheitsdrang – Sinn machen, eine Kontaktinformation so am Halsband anzubringen, dass sie nicht verloren gehen kann. Plaketten, Kapseln, Märkchen… sind allesamt nicht verlustsicher. Sinn machen hier Bestickungen am Halsband, angepasst an den Einsatzzweck und die Natur des Hundes…
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