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Der erste Hund – Teil 9: Gesundheit und Wohlbefinden

Wie der Mensch beim eigenen Körper gibt es auch beim Hund beide Extreme in Bezug auf die Behandlung in Sachen Gesundheit oder Wohlbefinden.

So mancher Mensch schlägt alle Ratschläge in den Wind, ernährt sich ungesund und wankt ungeimpft und ungeschützt durchs Leben. Und erhält oft genug die Quittung für sein Verhalten.

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Viele andere sind überfürsorglich, steigern sich mehr und mehr in allerlei hypochondrische Paranoia hinein und vergöttern jede Impfmöglichkeit ohne das Für und Wider abzuwägen.

Leider sind diese Extreme auch, und vor allem, beim ersten Hund zu finden…

… dabei wäre es ein Leichtes, dem (un-)besorgten Hundehalter ein vernünftiges Verhalten näher zu bringen.

Kümmern wir uns zuerst um das Lebensnotwendige:

Impfungen

Es gibt eine kleine erlesene Gruppe von Krankheiten, die einem Hund in kürzester Zeit seine bis dato anscheinend so unantastbare Gesundheit völlig ruinieren können. Einige davon sogar mit tödlichem Ausgang.

Bitte informieren Sie sich bereits vor dem Kauf Ihres Tieres über die obligatorischen Schutzimpfungen. Beim Kauf eines Tieres kann dies das Vertrauen zum Züchter stärken – oder in den Grundfesten erschüttern. Ein ungeimpftes Tier von einem „ordentlichen“ Züchter zu erhalten ist eine Meldung an den Zuchtwart des jeweiligen Vereins wert!

Bei Tierschutztieren ist die Impflage in der Regel besser, die Aktiven im Tierschutz sind ja eben pro-Tier und damit sehr darauf aus, dass es dem Vierbeiner in seinem neuen Leben gut geht.

Ein Wort am Rande: Es wird viel diskutiert über die Dauer, die eine Impfung nun „vorhalten“ soll. Halten Sie sich im Zweifelsfall an die Empfehlung Ihres Tierarztes. Dieser hat nicht nur mind. 11 Semester studiert (und einiges an Berufserfahrung, selbst in jungen Lebensjahren), er oder sie ist auch auf dem Laufenden was die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema angeht. Es ist einfach, Tierärzten in unserer „Geiz ist Geil“ Zeit unredlichkeit und Kommerzgier zu unterstellen wenn es um Impf-Intervalle geht. Aber „einfach“ bedeutet eben nicht unbedingt „gerecht“. Bitte bedenken Sie: Die Impfzwischenfälle und echte Nebenwirkungen sind sehr selten. Erkrankungen aufgrund mangelnder Impfungen leider nicht.

Wasser

Ein langes Hundeleben braucht…? WASSER, richtig.

„Hund“ braucht viel Wasser, nicht nur bei Fütterung mit Trockenfutter. Zu viele Hunde werden in ihrer Vitalität und ihrer Lebenserwartung eingeschränkt, nur weil nicht ständig frisches Wasser zur Verfügung steht.

Wasser muss nicht aus der teuren Supermarktflasche kommen, Leitungswasser reicht in unseren Breiten immer aus. Aber dafür bitte reichlich, wenn’s schon kaum was kostet. Nicht nur die Nieren Ihres neuen Freundes werden’s Ihnen danken!

Futter

Bitte beachten Sie: es muss kein Nobelfutter sein, auch BARF ist nicht jedermann’s Sache. Auch wenn hier sicher einige Halter anderer Meinung sind.

Was viel wichtiger ist: Auch ein Hund lebt von Abwechslung. Nicht nur, weil Hunde prinzipiell genusssüchtig sind, sondern weil kein Futter perfekt ist.

Also: Es gibt keinen Grund, den Hund nicht mit Trockenfutter zu ernähren. Aber warum nicht schon in jungen Jahren ab und an das Futter ändern? Die berühmten Unverträglichkeiten „meiner kann nur das eine Futter sonst…“ sind in erster Linie ein Problem der Jugend: Immer nur ein Futter zu füttern bedeutet, den Hund an ein Futter zu gewöhnen. Das macht spätestens dann Probleme, wenn dieses Futter eben nicht (mehr) den Fütterungsanforderungen des Hundes entspricht.

Jedes Lebewesen freut sich über Genuß und Abwechslung. Auch wenn Ihr Hund gerne „sein“ Futter frißt und völlig auf Trocken-Naß-Wasauchimmer-Futter gewöhnt ist: Nichts geht über ein ab und an stattfindendes Festessen. Ob Schweineohr, Ziehmer oder eine Portion Kopffleisch aus der Schlachterei, das alles erfreut Ihren Hund mehr als nur in Hinblick auf seine dann gehobene Stimmung 🙂

Auch Essenreste können einen Hund sehr glücklich machen – aber VORSICHT es gibt eine Vielzahl an Nahrungs- und Genußmitteln die „Mensch“ erfreuen, aber für „Hund“ schlecht verträglich oder gar gefährlich sind.

Klima

„Hund“ kann viele Formen annehmen. Vom kälteerprobten Husky bis zum wärmebedürftigen Chinese Crested. Bitte beobachten Sie Ihren neuen Mitbewohner: friert er wenn er draußen ist? Ist es ihm zu heiß im Sommer? Versucht er sich im Körbchen zuzudecken?

Das alles können Hinweise auf eine verminderte Temperaturtoleranz sein.

Es ist nicht lächerlich, einem Hund mit wenig oder gar keinem Unterfell einen Hundemantel anzuziehen. Ebensowenig ist es lächerlich, dem Hund im Sommer ein kühles Plätzchen frei zu räumen. Falls doch jemand lacht: Er möge sich mal bei -10 Grad zu einem halbstündigen Spaziergang in Unterwäsche aufmachen. Wenn er dann zurück ist, darf die Diskussion weiter gehen…

Halsband und Geschirr

Bereits in Teil 8 dieser Serie angesprochen: Jeder Hund hat andere Anforderungen an Halsband, Geschirr (und Leine)…

Nächster Teil: Der erste Hund – Teil 10: Training und Ausbildung