Die sinnvolle (Erst-)ausstattung Ihres Hundes ist ein Thema, das bereits viele Bücher und noch viel mehr Webseiten füllt. Trotzdem ist es nicht nur sinnvoll, sich (vorher) zu informieren was „Hund“ so braucht, es ist geradezu sträflich es nicht zu tun. In diesem Teil der Artikelserie kümmern wir uns also endlich um das, was Sinn macht. Sei es als Erstanschaffung oder für ein glückliches Hundeleben.
Das Zuhause
Kommt Hund endlich im neuen Zuhause an ist es vor allem wichtig, dem neuen Freund eine wirklich freundliche Umgebung zu bieten.
Das fängt selbstverständlich damit an, dass man die Umgebung hundesicher macht, beispielsweise zerbrechliche Dinge in Positionen bringt in denen sie nicht erreichbar und, noch wichtiger: nicht zerstörbar sind.
Mindestens genauso wichtig ist aber ein echter Rückzugsort in Form eines Bettchens, einer Körbchens oder einer anderen dem Hund zur Verfügung stehenden weichen und gemütlichen Oberfläche mit klarer Begrenzung.
Wichtig:
- Das Körbchen keinesfalls auf die gleiche Höhe wie beispielsweise die Sofa-Sitzfläche bringen. Aus Gründen der Hierarchie (Stichwort: Dominanz) ist es wichtig, dem Hund keinen Platz zu bieten, der auf „Augenhöhe“ mit seinen Menschen liegt.
- Das Körbchen sollte an einem Platz aufgestellt sein, von dem der Hund den Raum überblicken kann ohne dass dauernd an ihm vorbei gegangen wird oder er in der Zugluft einer sich öffnenden Türe liegt. Stichwort: Mitten drin und voll dabei, aber in Ruhe.
Das Futter
Wie schon im letzten Artikel angesprochen ist es wichtig, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung bekommt.
Dabei ist es genauso wichtig von den übertriebenen Extremen abzusehen, wie die Ernährung des Hundes zu vernachlässigen oder minderwertiges Futter zu füttern.
Verwenden Sie bei Welpen am besten die Marke, die der Züchter bereits gefüttert hat und achten Sie auf Futter dass dem entsprechenden Lebensalter hin optimiert ist. Welpen mit großen Futterpellets oder Kroketten zu füttern macht das Fressen unnötig schwer. Zu kleine Einzelgrößen sind andererseits ein Garant für Verschlucken und Erbrechen nach der ungewollten Inhalation eines Futterstückchens.
Bei Naßfutter sollten Sie ebenfalls auf die Empfehlung des Züchters achten. Nicht jede Rasse und jeder Hund verträgt Nassfutter gleich gut. Auch sollten Sie bei Naßfutter besonders darauf achten, kein Minderwertiges Futter aus dem Discounter anzubieten. Viel zu oft besteht dieses zu einem Großteil aus Wasser und Zucker.
Der Futternapf
Ein Napf ist ein Napf ist ein Napf. Sollte man meinen. Ist aber nicht so.
Wichtig ist, dass…
… der Napf groß genug für die Einzelpersonen ist. Für kleinere Hunde sollte ein Futternapf mindestens 500ml Inhalt besitzen, für größere Hunde auf jeden Fall 1000ml oder mehr
… der Napf gut zu reinigen ist. Metall ist Kunststoff aus hygienischen Gründen immer überlegen, da Kunststoff nicht mehr einwandfrei zu reinigen ist, wenn es einmal Kratzer gebildet hat.
… der Napf nicht rutscht. Ideal sind Näpfe mit Gummi- oder Moosgummi-Füßen oder Ringen.
… der Napf hoch genug ist. Der Boden des Napfes sollte so hoch sein, dass der Hund nicht „in die Knie“ gehen muss um zu fressen. Das kann besonders bei empfindlichen Hunden auf Dauer Gelenke schädigen und ist abgesehen davon einfach kein „schönes Essen“. Wenn Sie keinen speziellen Napf anschaffen wollen, stellen Sie ihn doch bitte einfach etwas erhöht auf. Ihr Hund wird es Ihnen mit Sicherheit danken.
Hunde, die schlingen kann man übrigens mit einem Anti-Schling-Napf etwas bremsen. Achten Sie aber bitte darauf, dass die Strukturen dieser Näpfe bei empfindlichen Hunden Schmerzen beim Fressen erzeugen können und teilweise schwer zu reinigen sind.
Die Zahnpflege
Vom ersten Tag an sollte der (kleine) Hund immer gut mit Zahnpflege-Artikeln versorgt sein. Besonders bei Welpen ist das im Sinne der Zahngesundheit – dem Problem Nummer Eins älterer Hunde – sehr wichtig. Aber auch Ihr Mobiliar wird es Ihnen danken…
Gut ist in diesem Fall, was gefällt. Jeder Hund hat seine Eigenarten und mag lieber eine klassiche Kaurolle oder einen der Designer-Kau-Artikel in der gelben Packung. Wichtig ist, dass der Hund das Nageteil annimmt und sich darüber freut. DAS ist das perfekte „Leckerli“.
Aber Achtung! Hunde, die eher zu Inaktivität oder Fettleibigkeit neigen sollten in jedem Fall einen großen Bogen um Schweineohren und ähnliches Nagezeugs machen. Oder wie meine Tante immer zu sagen pflegte: „Direkt aus der Hand auf die Hüften…“
Eine Zahnbürste ist eine gute Angewohnheit und kann einem viel Leid ersparen. Aber: die beste Zahnbürste bringt nichts, solange sie im Regal oder in der Schublade verstaubt. Wenn Sie sich die Zeit nehmen: PRIMA. Wenn nicht: sparen Sie sich am besten die Anschaffung.
Die Kleidung
Empfindliche Hunde und Rassen ohne dichtes Unterfell frieren leicht bei kalter Witterung. Das ist keine Mode-Marotte, sondern einfach ein Fakt – sie ziehen sich ja auch eine Jacke über wenn Sie bei kaltem Wetter vor die Türe gehen?!
Bitte achten Sie bei Kleidung darauf, dass sie dem jeweiligen Einsatzzweck entspricht. Schon bald finden Sie hier einen Artikel dazu, bis dahin empfehle ich gerne den Hunderatgeber auf wauwau-welt.de
Die Fellpflege
Kurzhaarige Rassen benötigen für die Fellpflege… nichts. Ehrlich. Kurzhaarige Hunde neigen in den seltensten Fällen zu schlechtem Fell. Sind sie ordentlich ernährt ist es nicht oder kaum nötig, sie zu bürsten und ihr Fell ist pflegeleicht.
Aber: Auch kurze Haare brauchen Reinigung. Bitte ersparen Sie sich die Erlebnisse von Hunden mit Schuppen, Hunden mit Juckreiz oder Hunden die sich bei der ersten Gelegenheit des tollen „Kindershampoo Spezial Pfirsich Duft“ entledigen indem sie sich mit einem zweifachen Salto Mortale genußvoll in den ersten Fuchshaufen werfen, der ihnen begegnet. Eine Heimfahrt vom Gassi mit vier geöffneten Fenstern weil man den Gestank sonst nicht erträgt könnte die Folge sein…
Verwenden Sie stattdessen ein Hundeshampoo. Das ist keine Zickerei und kein Mode Accessoire. Hunde haben einen anderen Haut-pH-Wert als Menschen und benötigen eine Pflege die ohne Menschen-Duftstoffe auskommt.
Bei langhaarigen Hunden oder pflegebedürftigen Fellvarianten fragen Sie am besten Ihren Züchter oder Tierheimbetreuer nach der idealen Pflege. Diese wissen meist am besten, welche Hilfsmittel Humbug und welche unabdingbar sind.
Das Gassi
Die Gassi Ausstattung sollte wenigstens vier Dinge beinhalten:
- Eine für den Menschen griffgünstige Leine, nicht zu schwer für den Hund und nicht automatisch aufrollbar. Zum Thema Leine gibt es hier bald noch einen Artikel, bis dahin erneut mein Hinweis auf den Hunderatgeber auf wauwau-welt.de
- Ein Halsband. Und da wird’s je nach Hund und Einsatzzweck schon mal richtig schwer. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was für ein Halsband das richtige ist, entscheiden Sie sich einfach für ein Leder Halsband mit Dornschnallen Verschluß. Leder, weil es mit wenig Pflege alles mitmacht ohne das Fell über Gebühr zu beanspruchen. Dornschnallen Verschluß, weil dieser eventuelle Gewichtsveränderungen und noch abzuschließendes Jugendwachstum ohne Probleme mitmacht. Auch hierzu findet sich bald eine Artikelserie hier. Statt eines Halsbands können Sie auch ein Geschirr verwenden, dabei gibt es aber einiges zu bedenken. Aber auch hier gibt’s ausführlich mehr Infos in einer Artikelserie.
- Ein Kotbeutelvorrat. Hierfür gibt es kostengünstige Spender, die im Ein-Hand-Betrieb benutzt werden können. Selbst wenn Sie auf dem Land wohnen, kann ein griffbereiter Kotbeutel in schwierigeren Situationen eine wahre Erleichterung sein. Dabei geht es nicht ausschließlich ums Aufsammeln von Hinterlassenschaften, sondern oft auch einfach darum einen „Überzieher“ für die Hygiene der eigenen Hand zu haben.
- Ein Leckerli Beutel. Erziehung ist nicht Strafe, sondern vor allem Belohnung. Dabei ist nichts so hilfreich wie das Wissen im Hund, dass Frauchen oder Herrchen einen endlosen Vorrat an Leckerheiten am Gürtel hat und diesen freigiebig raus rückt wenn man ein guter Hund ist… 🙂
Spielsachen
Wie bei den Nagesachen im oberen Teil dieses Artikels ist vor allem das Vorhandensein von Spielsachen ganz wichtig für den Wohlfühlfaktor des Hundes. Hunde sind Hedonisten und wollen Genuß in jeder Form. Dazu gehört neben Spielen, Kraulen und Kontakt mit dem Menschen (und mit anderen Hunden!) gutes Futter und… fehlende Langeweile. Da Sie kaum dazu in der Lage sind, Ihren Hund den ganzen Tag zu unterhalten, ist ein Vorrat an Spielzeugen wirklich sinnvoll.
Hierbei gilt: Was Hund gefällt ist gut, solange es ungiftig ist, nicht in Teilen verschluckt werden kann und keine Verletzungsgefahr beinhaltet. Die Bandbreite an zur Verfügung stehenden Spielsachen ist riesig. Wichtig: Kein Quiekespielzeug bis der Hund erwachsen ist. Noch wichtiger: Keine Alltagsgegenstände als Spielzeug zur Verfügung stellen. „Den alten Schuh hat er halt so gerne“ ist ein Garant für eine Überraschung wenn Sie eines Tages nach (hoffentlich kurzer) Abwesenheit heim kommen und ihr Hund sich selbst im „Vorrat“ bedient hat…