Hunde sind wissbegierige Zeitgenossen, die alles und jeden genauer unter die Lupe nehmen wollen. Da ihnen Hände fehlen und das Sehvermögen dem des Riechens und Schmeckens weit unterlegen ist informiert sich der Hund über seine Umgebung, indem er genau „hinschnüffelt“. Jeder Hundehalter kennt das Verhalten beim Spazierengehen, egal ob man mit einem Welpen, einem Erwachsenen oder einem Senior unterwegs ist: die Nase nur einen halben Finger breit über dem Boden saugt der geliebte Vierbeiner alle Gerüche auf, die er kriegen kann. Doch dessen nicht genug. Ist etwas besonders interessant wird genauer nachgeforscht, indem der Hund die spannende Stelle ableckt oder sogar Teile davon frisst. Und genau hier liegt das Problem: nicht alles, oder besser gesagt wohl das Wenigste, was für Hundenasen interessant riecht sollte der Vierbeiner wirklich fressen. Nicht nur, dass immer mehr Hundehasser bewusst präparierte Köder auslegen, um den harmlosen Familienhunden zu schaden, nein, es drohen auch Gefahren von unsichtbarer Seite: Wurmbefall.
Hunde können sich mit verschiedenen Wurmarten infizieren. Die wohl bekannteste ist der Bandwurm. Diese Bandwurmart lebt beim Hund als Endwirt im Dünndarm und der Befall verläuft für den Hund meist ohne Symptome. Leider kann man das vom Menschen nicht behaupten, löst die Ansteckung mit dem Hundebandwurm beim Menschen doch die lebensgefährliche zystische Echinokokkose aus. Hunde stecken sich in unseren Breiten meist an Schafs- oder Rinderdung mit dem Hundebandwurm an. Der häufigste beim Hund beobachtete Bandwurm ist der Gurkenkernbandwurm. Bandwürmer kann man oft mit bloßem Auge erkennen, wenn sie komplett oder Teile von ihnen mit dem Kot ausgeschieden werden. Sollten Sie also im Kot Ihres Hundes kleine, reiskornartig aussehende Glieder finden, so sind das höchstwahrscheinlich Bandwurmteile und das heißt nichts anderes als dass die Wurmkur längst überfällig ist.

Selten ist im Hundekot ein so ausgeprägtes Exemplar des Gurkenkernbandwurms zu finden wie auf diesem Bild
Die zweite Gruppe der Wurmarten, von denen Hunde häufig befallen werden, sind Rundwürmer wie beispielsweise Spulwürmer und Hakenwürmer. Hakenwürmer beißen sich in der Darmwand des Hundes fest und ernähren sich von dessen Blut. Spulwürmer hingegen können sich im Wirtskörper an verschiedenen Orten ansiedeln und befallen sogar Leber, Lunge oder Gehirn. Sogar in den Augen können sie sich ansiedeln und den Hund erblinden lassen.
Doch nicht nur Spulwürmer können die Lunge befallen, es gibt auch eine exakt auf das weiche, gut durchblutete Gewebe der Lunge spezialisierte Würmer, die Lungenwürmer. Wie der Name schon sagt leben sie in der Lunge des Hundes und richten dort beträchtlichen Schaden an. Einer der weniger bekannten Infektionswege für Lungenwürmer ist das Ablecken oder Fressen von Schnecken. Alle Schnecken, egal ob Nacktschnecken oder solche mit Schneckenhaus können Lungenwürmer übertragen. Lassen Sie Ihren Hund deshalb bitte keine Schnecken fressen!
Zu guter Letzt seien noch die Herzwürmer erwähnt. Diese Wurmart bohrt sich in den Herzmuskel des Hundes, lebt und vermehrt sich dort und führt letztendlich zum Tod des Wirtes.
Das „Gute“ am Wurmbefall des Hundes ist, falls man diesen fiesen Endoparasiten überhaupt etwas gutes abgewinnen kann, dass sie recht einfach und wirkungsvoll bekämpft werden können. Regelmäßige Wurmkuren halten den Hund frei von Wurmbefall oder vernichten die ungebetenen Gäste schon kurz nach der Infektion. Wer davor zurückschreckt, seinen Hund regelmäßig mit Wurmkuren zu belasten, beispielsweise weil der Hund sehr alt oder schon krank ist und sein Organismus die Wurmkur nur schwer vertragen würde, kann auch mit regelmäßigen Kot- und Blutuntersuchungen vorab feststellen lassen, ob der Hund sich mit irgendeiner Wurmart infiziert hat oder nicht. Falls ein Wurmbefall vorliegt sollte jedoch in jedem Fall eine entsprechende Wurmkur verabreicht werden. Im Sinne des Hundes und im Sinne seines Umfelds, denn wie im Artikel schon kurz angesprochen können die meisten Würmer, von denen Hunde befallen werden, auch den Menschen infizieren – häufig mit weitreichenden und ernsthaften Folgen für die Gesundheit.