Bekannter ist der Labrador Retriever unter dem Trivialnamen Labrador oder kurz Labbi. Er ist wohl eine der bekanntesten Hunderassen, denn Labbies fehlen auf keiner Hundewiese. Warum das so ist? Ganz klar: es sind die perfekten Familienhunde.
Das Interieur
Charakter und Wesen des Labrador sind tadellos. Er ist ein ruhiger, gelassener und freundlicher Zeitgenosse, dem Aggressivität, Angst oder Schreckhaftigkeit völlig fremd sind. Menschen gegenüber verhält sich der typische Labrador stets aufgeschlossen und freundlich und verzeiht jedem, auch Kindern, Fehler im Umgang. Nicht zuletzt seine geduldige Art hat ihm einen festen Platz als Familienhund eingebracht, denn ein rassetypischer Labrador beisst niemals einfach zu, selbst wenn der zweijährige Sprössling ihm kreischend vor Vergnügen am Ohr hängt.
Ihren Ursprung haben die Labrador Retriever im Einsatz als Jagdhund. Als solcher wurde er als Apportierhund eingesetzt, das heißt, der Labrador wartete brav neben dem Jäger liegend, bis dieser ihn los geschickt hat, die Beute, meist geschossenes Niederwild wie Wasservögel oder auch Hasen zu holen. Daher auch das Zuchtziel „weiches Maul“. Der Labbi sollte in der Lage sein, das Wildbret ohne Verletzungen zu seinem Herrn zu apportieren. Heute werden immer weniger Labradore jagdlich geführt, ihre Eignung als geduldiger Familienhund sichert aber garantiert das Überleben der Rasse.

Das Exterieur
Labradore haben einen schweren, walzenförmigen Körper und einen kräftigen Kopf mit besagtem weichem Maul. Die Größe schwankt zwischen einer Schulterhöhe von 54-56 cm (Hündinnen) bzw. 56-57 cm (Rüden). Ein Gewichtsrahmen ist nicht festgelegt. Leider sind Labbis häufig unterbeschäftigt und gleichzeitig gute Fresser, so dass viele Labradore zu fett sind (sorry, aber freundlicher kann man das nicht sagen, denn eigentlich ist der Labrador ein sportlicher Hund, der mit den vollgefressenen, unglücklichen Moppels, die man oft auf der Straße sieht, nicht viel gemein hat). Auffallend ist außerdem sein öliges Fell, das vor allem wenn es nass wird einen starken Hunde-Geruch verströmt. Seinen Ursprung hat dieser Geruch in einer fettigen Schicht, die den Labrador bei seiner Arbeit als Apportierhund für Wasserwild vor Durchfeuchten und Auskühlen schützt und das Fell schnell trocknen lässt. Dieser Geruch ist wohl einer der Gründe, warum er inzwischen von anderen Hunderassen wie beispielsweise dem Magyar Viszlar als Familienhund zunehmend abgelöst wird, obwohl er im direkten Vergleich über die besseren Wesenseigenschaften verfügt.
Farben
Beim Labrador Retriever kommen ausschließlich drei Farben vor: Schwarz, schokoladenbraun und blond. Weiße Abzeichen sind nicht erwünscht.
Krankheiten
Wie viele großen Rassen neigt auch der Labrador Retriever zur HD (Hüft-Dysplasie) bzw. zur ED (Ellenbogendysplasie). Außerdem häufig beobachtet ist die Progressive Retinaatropie (PRA) und der erbliche Katarakt (Eintrübung der Linse im Auge). Auch Epillepsie wird im Vergleich zu anderen Rassen häufiger beobachtet, ebenso wie die erbliche Harnleiterektropie.
Im Vergleich zu anderen Rassen dieser Größe und dieser Gewichtsklasse hat der Labrador Retriever eine recht hohe Lebenserwartung und die meisten Vertreter der Rasse erreichen ihr hohes Alter ohne gesundheitliche Probleme.