Windhunde sind anders als andere Hunde. Sie sehen anders aus, sie verhalten sich anders und sie riechen sogar anders als der normale Durchschnittshund. Diese Tatsache scheint dafür zu sorgen, dass immer wieder „Der Windhund“ an sich in Artikeln und Texten beschrieben wird. Da werden Eigenschaften und Informationen verbreitet, als würde es sich bei „dem Windhund“ um eine Hunderasse handeln. Dem ist nicht so. Windhund ist ein Überbegriff wie Laufhund oder Jagdhund auch. Und selbst unter diesen Begriffen gibt es Überschneidungen, denn Windhunde sind, von ihrer ursprünglichen Zuchteignung her, auch Jagdhunde. Nur jagen Windhunde auf Sicht und hetzen das Wild, klassische Jagdhunde hingegen stöbern, apportieren oder zeigen an. Jeder eben für seinen Zweck. Doch zurück zum Thema.
Zu den Windhunden (FCI-Klasse X) gehören verschiedene Rassen:
Afghanischer Windhund, auch Afghane genannt, Barsoi (der russische Windhund), Saluki, Deerhound, Irischer Wolfshund, Azawakh, Chart Polski (polnischer Windhund), Greyhound, Galgo Español (spanischer Windhund), Italienisches Windspiel, Magyar Agar (ungarischer Windhund), Sloughi und Whippet
Jede dieser Rassen hat rassetypische Eigenheiten und Eigenschaften, was Aussehen, Verhalten und auch Charakter und Wesen angeht. Verallgemeinerungen, wie „Windhunde brauchen enorm viel Auslauf“ oder „Windhunde sind extrem empfindlich“ etc. sind einfach nur falsch. Ein Saluki, Azawakh oder Sloughi hat ganz andere Ansprüche an Auslauf und Bewegung als beispielsweise ein Whippet. Die Tatsache, dass fast alle Windhunde sensibel sind und ein feines Gespür für ihre Mitmenschen haben bedeutet nicht, dass sie feige, ängstlich oder gar panisch sind. Die natürliche Rutenhaltung des Whippets, der seine Rute im Ruhezustand nach unten hängend, manchmal auch unter den Bauch gezogen, trägt, hat mit Angst oder Panik nichts zu tun. Manche italienischen Windspiele haben ein leichtes Zittern. Das heißt aber nicht, dass sie Angst haben oder frieren sondern heißt nur, dass der kleine sich gerade anspannt, sei es aus Freude, Aufregung oder auch aus Angst oder Anspannung. Diese kleinen Kerlchen (und Mädels) haben im Bezug zu ihrem Knochenbau enorm viel Muskulatur – und damit auch schneller ein Zittern als ein Labrador oder ein Yorkshire Terrier.
Ein Porsche ist kein Ford ist kein VW ist kein Mercedes ist kein…..
Soll heißen: jeder Windhund hat seine Eigenschaften, Eigenheiten, Bedürfnisse, Ansprüche. Verallgemeinerungen sind nicht nur falsch sondern werfen ein komplett unpassendes Bild auf eine Gruppe von Hunderassen, die vielfältiger nicht sein könnte. Also bitte – wenn von Windhunden die Rede ist, dann fragen Sie sich erst, welcher genau gemeint ist und beschrieben wird. Wer von Windhunden im Allgemeinen schreibt hat schlicht keine Ahnung, denn das wäre, als würde man von Autos schreiben und dabei einen Fiat, einen Golf und einen Ford mit einem Porsche gleichsetzen. Alles Autos, keine Frage – aber eben nicht alle gleich.