Auch Hunde können krank werden. Sei es durch eine Verletzung beim Spielen, einen Unfall im Verkehr, Parasiten oder eine schlichte Infektion. Je nachdem, um was es sich handelt dauert die Heilung mehr oder weniger lang. Die meisten Parasiten wie Bandwürmer oder Flöhe beispielsweise sind schnell bekämpft und der Hund ist wieder ganz der Alte. Was aber, wenn es sich um ein gesundheitliches Problem handelt, das eine gewisse Zeit benötigt, bis der Hund wieder fit ist? Natürlich weiß der Tierarzt, was zu tun ist. Wir wollen uns in diesem Artikel aber mit einer ganz anderen Frage befassen, nämlich: was mache ich mit dem Patienten? Wie halte ich den Hund so weit bei Laune, dass er nicht in Selbstmitleid versinkt, depressiv wird oder gar vor lauter Frust und Langeweile anfängt, die Wohnung um zu dekorieren, indem er z.B. die Couch annagt?
Jeder Hund geht mit Erkrankungen anders um. Sogar die Reaktion des gleichen Tieres auf unterschiedliche Gesundheitsprobleme kann mal so, mal so ausfallen. Die meisten Hunde sind sehr geduldige Patienten, sitzen da und harren der Dinge, die da kommen. Vor allem Systemische Krankheiten machen was das angeht wenig Probleme, denn die Hunde sind insgesamt matter und fühlen sich nicht wohl, also gibt es auch keinen Antrieb zu Schabernack (den wünscht man sich als Hundebesiter eines kranken Hundes sehr schnell herbei…)
Problematischer was den Umgang mit kranken bzw. verletzten Hunden angeht ist, wenn dem Hund eigentlich nichts fehlt, er aber eine Verletzung hat, durch die er Ruhezeiten einhalten sollte. Geduldige Hund und eher „langsame“ Rassen oder ältere Vierbeiner sind hier relativ pflegeleicht. Weniger geduldig sind vor allem aktive Rassen, die gar nicht einsehen, warum sie denn jetzt auf einmal nicht mehr baden, spielen und toben dürfen, nur weil man ihnen dieses komische blaue Ding da ans Bein geklebt hat. Sobald der Schmerz weg ist verstehen Hunde nicht mehr, was denn los ist. Sie wollen sich, um bei unserem Beispiel mit dem blauen Gips zu bleiben, von dem lästigen Ding befreien, das sie so offensichtlich an ihren Lieblingsbeschäftigungen hindert.
Die gröbste Nagerei an Wunden und Verbänden verhindert der Schutzkragen, unter Hundefreunden auch „Lampenschirm“ oder „Cone of Shame“ genannt. Die Alternative dazu, die sich in den letzten Jahren immer mehr durchsetzt, ist ein aufblasbarer Kragen, der die Bewegung ausreichend einschränkt, um die Verbände zu schützen, dem Hund aber mehr Kopffreiheit zugesteht. Funktioniert vor allem bei Verletzungen in der hinteren Körperhälfte sehr gut.
Die gröbste Gefahr des Nagens und Leckens ist also mechanisch gebannt. Nur finden die meisten Hunde das wenig erbaulich und sind sehr erfinderisch, was Ausweichstrategien angeht. Mit großen, traurigen Hundeaugen im Körbchen liegen ist dabei die für den Halter angenehmste Variante.
Für alle aktiveren und erfindungsreicheren Gesellen sollte man als Hundehalter schon mal ein paar Ideen parat haben, wie man den vierbeinigen Patienten am besten von seinem Schicksal ablenkt. Egal, ob verletzt, krank oder gesund sollte man als Hundebesitzer mehr auf Lager haben als das alte Bällchen-Spiel. Schaut doch mal hier im Blog zum Thema Spiel-Ideen und holt Euch Anregungen, wie Ihr Eure Hunde beschäftigen könnt.
Der gute alte Kauknochen und seine leckeren Kameraden
Allen voran: das Kauen. Kauen tun eigentlich alle Hunde (jedenfalls die mit intaktem Gebiß) gerne und je schmackhafter das Kauvergnügen, desto besser. Schnöde Rinderhautknochen sind meist der Mühe nicht wert, aber mit einem Schinkenknochen oder einem getrockneten Schweineohr konnte noch fast jeder Patient eine ganze Weile abgelenkt werden.
Kauen für Fortgeschrittene, Pummelchen und Schleckermäuler
Leider ist auch das schönste Schweineohr irgendwann weg und man kann den sowieso schon in seiner Bewegung eingeschränkten Hund nicht 24h am Tag mit Leckereien vollstopfen. Vor allem Rassen, die gerne mal ein Bäuchlein ansetzen brauchen sonst direkt nach Genesung eine Diät.
Als kalorienarme Alternative bieten sich allerlei Nagespielsachen an. Toll sind vor allem die, die man mit (wenig) Leckereien bestücken kann und an denen der Hund sein Geschick einsetzen muss, um an die Leckerei zu gelangen.
Spielsachen – nicht nur für Sensibelchen
Für die weinerlichen unter den Vierbeinern (die oben erwähnte Selbstmitleid-Fraktion) eignet sich eher ein besonders weiches Kissen, ein kuscheliges Spielzeug oder die gute alte Streicheleinheit. So richtig selbstmitleidige Hunde verschmähen sogar Kausachen, können aber mit einem schönen Teddi eventuell getröstet werden.
Vorsicht: Krankheitsgewinnler!
Und jetzt noch ein wichtiger wenn nicht der wichtigste Tipp zum Schluss: verwöhnen Sie ihren kranken Vierbeiner nicht zu sehr. Krankheitsgewinnler gibt es nicht nur unter den Menschen. Hunde sind viel schlauer als man gemeinhin denkt und könnten ansonsten feststellen, dass das Leben viel angenehmer ist, wenn man krank ist oder krank spielt. 😉