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Alle Jahre wieder: die Zecken sind los: Teil 1 Vermeidung

Der Winter war mild und kurz. Ein Grund zur Freude nicht nur für uns, die viel früher als normalerweise mit ihren Hunden wieder ordentlich (und ohne Gefrierbrand an der Nase ;-)) Gassi gehen. Nur leider freut der milde, kurze Winter auch allerlei Parasiten, unter anderem die allseits verhassten Zecken.

Milder kurzer Winter Zecken im Anmarsch

Jetzt schon unterwegs: Zecken
Natürlich ist die Zecke auf dem Bild nur symbolisch gemeint und „etwas“ groß 😉
Foto und Halsband von www.Hundemode.de

Ein Zeckenbiss ist für Mensch und Hund eine ernst zu nehmende Sache, weil gleich zwei ernst zu nehmende Infektionskrankheiten übertragen: FSME (Frühsommer Meningo Enzephalitis, eine bakterielle Hirnhautentzündung) und Lyme-Borreliose (eine bakterielle Infektion, die alle Körpergewebe infiziert und ein mannigfaltiges, schweres Krankheitsbild mit irreparablen Schäden zur Folge hat).

Da die Bakterien relativ schnell nach dem Biss übertragen werden (je nach Quelle spricht die Fachliteratur von Keimübertragung schon 12 Stunden nach dem Biss) macht eine gute Vorsorge Sinn. Wer nicht gebissen wird muss sich auch über die Folgen eines Zeckenbisses keine Gedanken machen.

Das Schutzhalsband

Sehr wirkungsvoll ist ein sogenanntes Schutzhalsband. Diese Halsbänder, beispielsweise das Scalibor Protector Halsband (gibt’s beim Tierarzt und hält einen ganzen Sommer) geben kleinste Mengen an sogenanntem Repellant ab. Dies ist ein Stoff, der sich in der Haut anreichert und den Hund sowohl in eine zarte, für Zecken unangenehme „Duftwolke“ hüllt. Diese ist für Menschen übrigens nicht wahrnehmbar, also keine Angst, dass der Vierbeiner dann irgendwie chemisch müffelt. Außerdem macht dieser Stoff den Hund für Zecken ungenießbar. Falls sich also mal eine anolfaktorische Zecke doch zu einem Biss entschließt lässt sie spätestens dann los. Falls nicht bekommt ihr das schlecht, denn der Stoff ist für Insekten auch noch giftig. Problem gelöst, die Zecke fällt ab, bevor sie irgendwelche Bakterien übertragen konnte.

 

Spot On Präparate

Spot On funktioniert eigentlich genauso wie ein Schutzhalsband, nur dass der Schutz nicht so lange hält. Außerdem darf man das Tier den ersten Tag nach Aufbringen des Spot On Mittels (es werden einfach ein paar Tropfen (Beipackzettel lesen) auf die Haut am Nacken gegeben) nicht streicheln oder baden soll. Die Spot Ons halten etwa 6 Wochen, danach muss nachgetropft werden.

 

Fellspray

Es gibt auch Sprays, die man direkt ins Fell sprüht. Für alle, die ihre Hunde als Haus- und Kuscheltier halten würde ich das aber nicht empfehlen, denn diese Sprays sind nicht tief in der Haut sondern auf dem Fell und werden damitbei jeder Bewegung auch an den Menschen abgegeben.

 

Knoblauch und co

Ein altes Hausmittel gegen Zecken und Parasiten aller Art ist, Knoblauch ins Futter zu mischen. Inzwischen wird von vielen wohl meinenden Hundefreunden vor der Fütterung von Knoblauch gewarnt, da Knoblauch, genau wie Zwiebeln, Sulfurverbindungen enthalten, die das Enzym Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6PD) in seiner Wirksamkeit herabsetzen. Dieses Enzym schützt, stark vereinfacht erklärt, die Zellwand der roten Blutkörperchen vor dem Zerfall und den Hund damit vor einer Anämie (Blutarmut). Was meist vergessen wird ist, dass bei diesen Studien die schädliche Wirkung erst bei riesigen Mengen verabreichter Zwiebel (erste Folgen bei 15-30g je kg Körpergewicht, das heißt ein 10 kg Hund müsste 150-300g Zwiebel essen) oder Knoblauch (ca. 5g je kg Körpergewicht, also immer noch 50g Knoblauch bei einem 10kg schweren Hund, das entspricht etwa 15 ganzen Knoblauchzehen) gegeben werden.

Gegen Zecken und Würmer sollte man dem Hund nur geringe Dosen an Knoblauch füttern, z.B. eine halbe Zehe 1-2 mal die Woche gequetscht übers Futter geben für einen 15kg schweren Hund. Leichter zu dosieren ist Knoblauchpulver, die Fütterungsempfehlungen stehen meist auf der Dose. Knoblauch wirkt zwar nicht so zuverlässig wie die oben beschriebenen Repellants, ist jedoch rein natürlich. Manche Hundebesitzer bevorzugen daher die Knoblauch-Variante. Jedoch schützt Knoblauch nur sehr eingeschränkt vor Bissen und man sollte seinen Liebling in jedem Fall nach dem Gassi gründlich absuchen. Vor allem an den versteckten Stellen wie an und in den Ohren, unter den Achseln und zwischen den Hinterbeinen lassen sich Zecken gerne nieder.