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Gefahr für Mensch und Hund: Das Herkuleskraut

Der Riesenbärenklau, oder auch Herkuleskraut genannt, ist eine weit verbreitete und sehr auffällige Pflanze, Trotzdem oder gerade deshalb verätzen und verbrennen sich jedes Jahr unzählige Menschen und Tiere. Aus Neugier und Unwissenheit berühren sie die Pflanze. Mit schlimmen Folgen…

 

Gucken ja, anfassen nein!

Den Riesenbärenklau hat wohl jeder von uns schon mal zu Gesicht bekommen, denn er ist, alleine ob seiner schieren Größe kaum zu übersehen. Schon im Frühsommer können die imposanten Pflanzen bis zu 3m hoch sein. Die dicken, behaarten Stängel sind von dichtem Kraut, aus riesigen Blättern bestehendem Kraut umgeben und auf der Spitz der Pflanze thronen unzählige, doldig angeordnete, weiße Blüten. Die Blütendolden erinnern ein bisschen an aufgespannte Schirme, ähnlich denen der bekannten Schafgarbe.

Gefahr für Mensch und Hund: Riesenbärenklau, auch Herkuleskraut genannt

Riesenbärenklau, auch Herkuleskraut genannt

2008 war der Riesenbärenklau zur Giftpflanze des Jahres gewählt worden und das nicht ohne Grund: Jedes Jahr werden Menschen und auch Tiere Opfer der beeindruckenden Pflanzen. Vor allem Kinder sind sehr gefährdet, denn die riesigen Pflanzenteile laden geradezu dazu ein, zum Spielen benutzt zu werden.

Interessanterweise muss der Riesenbärenklau nicht verzehrt werden, um sein Gift wirken zu lassen. Alle Pflanzenteile, Stängel, Blätter, Blüten und auch Wurzeln, enthalten Furanocumarine, die zusammen mit der UV-Strahlung der Sonne schwere phototoxische Reaktionen hervorrufen. Eine kleine Berührung reicht und die Haut nimmt schweren Schaden. Rötungen, Schwellungen, Pusteln und Blasen, vergleichbar mit Verbrennungen ersten oder sogar zweiten Grades sind die Folge. Bei empfindlichen Menschen genügt es schon, mit leichter Bekleidung an einer Staude vorbei zu streifen, um schwere Vergiftungserscheinungen davon zu tragen, deren Heilung meist langwierig verläuft. Leider bleiben sogar nach Abheilen der Wunden meist hässliche Narben oder Pigmentveränderungen zurück.

 

Fassen Sie daher das Herkuleskraut auf gar keinen Fall an und stellen Sie sicher, dass Ihr Hund keinen Kontakt hat. Das bloße, kurze Schnüffeln an einer Herkulesstaude kann bereits ausreichen um schwere oder schwerste Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.

 

Vorbeugen

Die beste Vorbeugung gegen Vergiftungen durch Hautkontakt mit dem Riesenbärenklau ist die Pflanze mit ausreichend Abstand zu umgehen. Meiden Sie auch die nähere Umgebung, denn oft sind hier noch kleinere, noch nicht so hoch gewachsene, jüngere Pflanzen vorhanden. Diese sind zwar optisch nicht so beeindruckend aber nicht weniger giftig.

 

Behandlung

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und haben Sie, Ihr Kind oder Ihr Hund einen Riesenbärenklau berührt decken Sie die Hautstelle, die mit dem Bärenklau in Berührung gekommen ist, unbedingt sofort ab. Je weniger Sonnenlicht hinzu kommt, desto besser, denn das Gift ist wie bereits erwähnt phototoxisch. Das heißt, es reagiert umso stärker, je mehr UV-Strahlung es, laienhaft ausgedrückt, aktivieren kann. Danach sollten Sie umgehend einen Arzt bzw. Tierarzt aufsuchen. Die Schädigungen sind schwer und es besteht die Gefahr eines Schocks. Also bitte nicht selber herumdoktern, sondern gleich zum Arzt gehen.