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Heute möchte ich Euch ein etwas anderes Konzept der Hundeschule vorstellen. Ich selbst muss sagen, ich hatte bisher mit den klassischen Hundeschulen meist Pech. Der erste Hundetrainer, bei dem ich vor vielen, vielen Jahren mit meinem ersten Hund voller Freude in die Welpengruppe gegangen bin hat mir den Spaß ganz schnell verdorben. Erst ließ er die Welpen (ich hatte damals einen kleinen Whippet, von gerade mal 12 Wochen dabei) bei Temperaturen um den Gefrierpunkt eine halbe Stunde in Matsch und Pfützen spielen. Danach sollte trainiert werden. Mein Whippet hatte, wie alle Whippets, natürlich keine Unterwolle und stand schlatternd und frierend mit durchnässtem „Fell“ (das Haarkleid eines Whippets ist mehr eine Art Seidentuch als ein echtes Fell – wer schon mal einen dieser kleinen Windhunde angefasst hat, weiß, was ich meine – sicher nichts gegen die Unbilden des Wetters) auf der frostigen Wiese. Er hatte mindestens genauso die Nase voll wie ich. Nun sollten wir als erste Übung unsere Zwerge mit Hilfe eines Leckerchens ins „PLATZ“ schicken. Klappte, oh Wunder, natürlich nicht. Der Kommentar des Hundetrainers: „Der nimmt Dich nur auf den Arm, setz‘ Dich durch, wenns sein muss, im Nacken packen, hin drücken und auf den Po hauen!“
…wir sind dann gegangen, den Rest der teuren 10er Karte habe ich verfallen lassen.
Umso spannender, dass es heute, viele, viele Jahre später die Möglichkeit gibt, seinen Hund auch ohne Termindruck, Wetterprobleme oder überhebliche, ja sogar inkompetente Hundetrainer zu erziehen. Man kann das dank Internet eine Online-Hundeschule buchen.
Wie jetzt? Online?
Ja, genau. Da gibt es einfache, nachvollziehbare Einheiten, die man mit seinem eigenen Tempo (und natürlich dem des Hundes) ganz in Ruhe durcharbeiten kann. Und wenn etwas nicht klappt, nun, dann übt man eben so lange, bis es geht. Ohne Druck, ohne Stress, ohne Mittwoch nachmittag um 14 Uhr antreten zu müssen, egal, ob es stürmt und regnet oder die Sonne bei 35 Grad Hund und Frauchen das Gehirn weich kocht. Kein Rumzerren, keine Peinlichkeiten, weil der Labrador von Frau Mustermann alles sofort richtig macht, der eigene Rauhaardackel aber den typischen Dackel-Kopf auspackt und erst mal wissen, will, was für ihn dabei raus springt, wenn er nun macht was er längst könnte, wenn er denn wollte…
Einziger Nachteil: man muss ein bisschen Disziplin aufbringen muss, denn man hat ja keinen festen Termin, zu dem man erscheinen muss, sondern man legt einfach los. Wer sich also gerne der Anziehungskraft seines heimischen Sofas ergibt macht sich am besten einen festen Zeitplan, zu dem er mit dem Hund übt. Hilfreich ist auch, sich eine mehr oder weniger feste Vorstellung zu erarbeiten, wann man welches Ziel erreicht haben will. Das gibt Motivation und sorgt dafür, das Ganze nicht „schleifen zu lassen“.
Das ist aber auch schon der einzige Nachteil, den ich erkennen kann. Ansonsten finde ich es toll, frei und ungebunden üben zu können. Wer sich gerne mit Freunden oder anderen Hundehaltern trifft findet in einer der unzähligen Facebook-Gruppen sicher Leute vor Ort, mit denen man sich zum Gassi oder eben auch zum gemeinsamen Üben treffen kann.