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Kokosöl gegen Zecken beim Hund

Und wieder ist es so weit, dieses Jahr sogar besonders schlimm: die Zecken stürzen sich wie kleine, infektiöse Piranhas auf unsere vierbeinigen Freunde. Leider sind die Zecken im Vormarsch und nicht nur das, die warmen Temperaturen scheinen zudem die Belastung mit allerlei Keimen zu begünstigen. Die meisten wissen ja inzwischen, dass Zecken für Mensch und Tier gleichermaßen gefährlich sind und unschöne Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, also Hirnhaut-Entzündung) und Lyme-Borrelliose verbreiten. Dessen nicht genug sind inzwischen auch Zecken in unseren Breiten von Erregern wie Leishmaniose befallen, die sie beim Biss weiter geben. Auch diese Infektionskrankheit ist sowohl für Menschen als auch für Hunde und andere Tiere extrem gefährlich.

Es gilt also, die Zecken nicht nur nach Biss zu entfernen und die Stelle zu desinfizieren und zu beobachten, am besten verhindert man den Zeckenbiss von vorne herein.

Leichter gesagt als getan, denn die meisten natürlichen Abwehr-Mittelchen sind nur bedingt wirksam, die chemischen „Hämmer“ wollen viele nicht oder nur sehr vorsichtig anwenden, was sicher sinnvoll ist.

Doch was nun machen gegen Zecken? Momentan auf dem Vormarsch ist die Verwendung von Kokosfett zur Abwehr allerlei stechender und saugender Insekten, Zecken eingeschlossen.

Dabei ist es weniger der Duft, der die Krabbeltierchen davon abhält, sich auf den Hund zu stürzen, sondern die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure. Diese hat auf Insekten eine stark abschreckende Wirkung und hält sie vom Biss bzw. Stich ab. Übrigens macht auch hier „BIO“ Sinn, denn in Kokosölen, die nicht das Bio-Sigel tragen könnten viel eher schädliche Insektizide enthalten sein.

Und was soll ich sagen? Es funktioniert. Leider, leider ist das Verwenden von Kokosfett bzw. Kokosöl vor allem bei langhaarigen Hunden eine ziemliche Sauerei, denn es ist wie der geneigte Leser schon vermuten dürfte, fettig. Sehr fettig sogar.

Das Kokosfett ist bei Zimmertemperatur noch fest, schmilzt aber sofort bei Kontakt mit der Hand, denn der Schmelzpunkt ist sehr niedrig. Dadurch kann man es wunderbar als Creme (auch für Menschen, gibt eine ganz tolle, zarte und dazu noch vor Insekten geschützte Haut) benutzen, nur geht es eben schon in der Hand vom festen in den flüssigen Zustand über. Das heißt, wenn man es anbringt fallen ständig angeschmolzene Kokosfett-Batzen runter.

Ich kann also nur empfehlen, die „Kokosfett an den Hund“-Bring-Aktion nach draußen zu verlegen. Außerdem solltet Ihr mit dem Kokosöl wirklich sparsam sein, denn sonst ist euer Hund nach dem Gassi immer noch fettig und flutscht nur so vom Ledersofa 😉

Alles in allem würde ich bei langhaarigen Hunden entweder tief ins Fell massieren oder auf andere Mittel zurück greifen. Kurzhaarige kann man mit wenig (!) Kokosöl wunderbar vor Zecken schützen. Bitte Schleimhäute und Augen auslassen, aber das sollte sich sowieso von alleine verstehen. In die Ohren indes kann man Kokosöl super einmassieren (auch hier: wenig, denn sonst spritzt Euch das Fett wenn Schnuffi sich schüttelt um die Ohren und natürlich nicht tief rein ins Ohr)