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Hundehaftpflichtversicherung – wirklich nötig?

Wer sich einen Hund anschaffen möchte und sich – wie es jeder verantwortungsvolle Mensch machen sollte – vorher über die Kosten informiert, stößt irgendwann unweigerlich auf die Frage

„Brauche ich eine Hundehaftpflichtversicherung, ja oder nein?“

Allem voran die generelle Antwort auf die Frage: ja, braucht man. Und ja, braucht man auch beim noch so kleinen Chihuahua, Malteser, Yorkshire Terrier oder beim noch so gemütlichen Bobtail, Bernhardiner oder welcher Rasse (oder auch Nicht-Rasse) der Hund angehören soll. Jeder Hund kann, aus welchen Gründen auch immer, mal schnappen. Vielleicht, weil ihm im Gedränge auf dem Wochenmarkt jemand auf die Pfote tritt und er vor Schmerz reflexartig zuschnappt oder weil das Kind im Kinderwagen den Hund am Ohr zieht, weil er gerade das Eis klauen will.

„Versicherung ist doch nur was für gefährliche Hunde, mein Fiffi braucht sowas nicht“

Noch dazu geht es bei der Hundehaftpflicht ja nicht nur um Beißunfälle. Man stelle sich vor, Schnuffi reißt sich von der Leine los, weil die Nachbarskatze von gegenüber ihm heute besonders nahe kam und rennt auf die Straße. Das ankommende Auto weicht aus, kommt von der Straße ab, rast eine Böschung runter und überschlägt sich. Die Fahrerin bleibt leicht verletzt, während die beiden Kinder auf der Rücksitzbank ins Krankenhaus müssen, eines davon braucht anschließend eine lange Reha-Behandlung. Die Beifahrerin erleidet einen Beckenbruch und wird arbeitsunfähig, weil sie ihren Beruf als Hochseilartistin nicht mehr ausüben kann.

Übertrieben? Vielleicht. Aber schlimme Dinge passieren jeden Tag und wer will schon, weil an der Hundehalterhaftpflicht gespart wurde, für den Rest seines Lebens nur Nudeln mit Ketchup essen?

Spaß beiseite: es drohen ernsthafte sowohl strafrechtliche Konsequenzen in Form von Strafzahlungen (gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Fahrlässigkeit etc.) als auch privatrechtlich in Form von Schadensersatz-Klagen in ungeahnter Höhe. Und das wie bereits erwähnt und blumig umschrieben nicht nur bei großen oder gefährlichen Hunden, sondern bei allen.

Ein Hund kann auf einen Fahrradunfall verursachen

Was, wenn doch mal was passiert? Gut versichert ist halb entspannt!

„Ich brauche also eine Hundehaftpflicht. Worauf sollte ich besonders achten?“

Man sollte also auf jeden Fall eine Haftpflicht für den Hund abschließen. Manche Bundesländer bzw. Gemeinden verlangen sogar zur Anmeldung der Hundesteuer verpflichtend einen Nachweis, dass der Hund auch passend versichert ist.

Welche Versicherung sollte man nun auswählen?

Generell gibt es zwei Möglichkeiten: Manche Privathaftpflicht-Versicherungen bieten die Möglichkeit, Haustiere gegen einen geringen Aufpreis mit in den Vertrag aufzunehmen. Hierbei sollte man aber immer genau vergleichen, welche Leitungen die Hunde-Versicherung dann wirklich übernimmt. Die Leistungen sind je nach Versicherungsgesellschaft nämlich nicht die Gleichen wie im Privathaftpflicht-Teil der Versicherung. Hier also besser das Kleingedruckte zweimal lesen.

Außerdem gibt es eine Vielzahl sehr guter Anbieter, die auf Tierversicherungen spezialisiert sind. Auch hier sind die sogenannten Deckungssummen, also wie viel Schaden die Versicherung im Fall der Fälle tatsächlich übernimmt, sehr unterschiedlich. Noch dazu kann man oft wählen, ob ein man monatliche Kosten sparen möchte, indem man für kleine Schäden bis 150 oder bis 300 Euro selbst aufkommt.

Je lebhafter die Rasse und je lebhafter auch der eigene Lebensstil, desto eher lohnt es sich, eine etwas teurere Versicherung ohne Selbstbehalt abzuschließen. Man bezahlt dann nichts sondern meldet nur den Schaden. Manche Versicherungen setzen den Selbstbehalt je Schadensfall an, bei anderen zahlt man auch bei mehreren Schäden in einem Versicherungsjahr maximal die vereinbarte Selbstbeteiligungs-Summe. Auch hier lohnt sich ein zweiter Blick ins Kleingedruckte.

Tipp: Falls Ihr häufiger gemeinsam verreist, dann achtet auf die Absicherung im Ausland. Manche Versicherungen sichern nämlich nur innerhalb des Landes ab, in dem sie abgeschlossen wurden und wenn der Hund im Urlaub Schäden verursacht hat man das Nachsehen.

Übrigens: Versichert werden sollten nicht nur junge Hunde. Egal, in welchem Hundealter sich der Hund befindet, eine gute Hundehaftpflicht ist das A und O für sorglose und entspannte Hundehaltung.